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Jäger, Bauern und Hundehalter gehen neue Wege

ReinhardtBgmFischbacherGroßes Konfliktpotential besteht vielerorts im Zusammenleben von Hundehaltern, Jägern und Landwirten. In Bernau a. Chiemsee mit vielen reizvollen Plätzen sowie mit einladenden Ufer-, Wander- und
Almwegen haben sich aufgrund der natürlich bedingten Beeinträchtigungen bereits vor ein paar Jahren Jäger, Bauern und Hundehalter zusammengetan. In einer von der Gemeinde angeregten und unterstützten Kontaktgruppe haben sich als Vertreter der Jägerschaft Robert Daxenberger (Gebiet Bernau) und Georg Fischbacher (Gebiet Hittenkirchen) mit Clarissa von Reinhardt und Hannelore Thiel von der Interessengemeinschaft (IG) Chiemgauer Hundehalter zusammengetan, um gegenseitige Informationen einzuholen und zielführende Ergebnisse an die Öffentlichkeit zu tragen. Erste sicht- und greifbare Maßnahmen waren verschiedene Veröffentlichungen und Flyer seitens der Gemeinde und der IG der Hundehalter. Nunmehr folgte ein weiterer Baustein mit der Anschaffung von Hinweistafeln an besonders beliebten Wanderstrecken mit Hunden und ihren Haltern. Insgesamt 14 der Tafeln mit drei unterschiedlichen Ausfertigungen wurden in Auftrag gegeben und werden jetzt vom Bernauer Bauhof aufgestellt. Die Tafeln gibt es mit allgemeinen Informationen sowie mit speziellen Hinweisen für die seenahen und für die höher gelegenen Wandergebiete – jeweils mit unterschiedlichen Darstellungen der jeweiligen Tierarten. Zusätzlich will sich die Jäger-Hundehalter-Kontaktgruppe mit Hinweisen immer wieder an die Öffentlichkeit wenden. So zum Beispiel für die Zeit Ende April/Anfang Mai, wenn im hohen Gras die ersten Reh-Kitze zu erwarten sind. Am Chiemsee-Uferbereich gilt es auf den Beginn der Bodenbrüterzeit Acht zu geben, da kleine Tiere von ihrer Mutter verlassen werden, sobald sie einmal berührt oder beschnuppert worden sind – was den Hungertod des Nachwuchses zur Folge hat. „Wir haben durch unsere persönlichen Gespräche, Abstimmungen und Publikationen schon viele Missverständnisse ausräumen können. Mit den neuen Tafeln setzten wir unsere Vorgehensweise fort, mittels Information für Verständnis und entsprechendes, rücksichtsvolles Verhalten zu werben“ – so Bürgermeister Bernhofer bei der Vorstellung der bereits aufgestellten Tafel in Bernauer Bahnhofsnähe.

Text einer Tafel zur Information an Hundehalter und Naturgenießer in Bernau a. Chiemsee:

Liebe Naturfreunde, liebe Erholungssuchende,

Sie befinden sich in einem Gebiet der Gemeinde Bernau, das wertvolle Naturschutzflächen (Schilfgürtel und Streuwiesen) sowie Äcker und Grünland mit Feldgehölzen, Gräben und kleinen Wäldern aufweist. Oft auf den ersten Blick nicht erkennbar, hält sich hier zu jeder Jahreszeit eine Vielzahl von Wildtieren auf. Wild ist in der Regel dämmerungsaktiv, vor allem in den Morgen- und Abendstunden kommen die Tiere zur Nahrungsaufnahme auf die Wiesen. Wenn ihnen Menschen dabei zu nahe kommen, reagieren sie mit sofortiger Flucht. Im Frühjahr und Frühsommer ist überall mit tragenden Rehgeißen und Nachwuchs zu rechnen, die Rehkitze werden oft weitab des Waldes in Wiesen abgesetzt. Auch alle anderen Wildtiere haben jetzt ihre Kinderstuben in Wald und Flur eingerichtet – auch in der Bodenvegetation oder im niedrigen Gebüsch. Störungen sind für das Wild zu jeder Jahreszeit kritisch. Im Sommer muss sich der Nachwuchs an ein selbstständiges Leben gewöhnen und lernen, mit Gefahren umzugehen. Im Herbst rasten hier viele Zugvögel auf ihrem Weg in das südliche Winterquartier. In den Wintermonaten mit geschlossener Schneedecke und Frost kämpfen wildlebende Säugetiere und Vögel durch Nahrungsmangel und Wärmeverlust um ihr Überleben. Wird in dieser Situation durch Störungen ein Fluchtverhalten ausgelöst, kann dieses durch den Energieverlust tödlich enden! Durch Ihr rücksichtsvolles Verhalten tragen Sie dazu bei, dass sich unsere heimischen Wildtiere möglichst ungestört fühlen.

Vom 1. April bis 1. Oktober dürfen landwirtschaftlich genutzte Flächen nach Naturschutzrecht nicht betreten werden. Wir bitten Wanderer, Hundehalter, Mountainbiker und Jogger, die Wege nicht zu verlassen, Hunde im unmittelbaren Einwirkungsbereich zu halten, keinen übermäßigen Lärm zu veranstalten und die Hinterlassenschaft des Hundes zu entfernen.

Die Informationstafeln wurden gemeinsam mit den Bernauer Landwirten und Jägern sowie mit der Interessengemeinschaft Chiemgauer Hundehalter gestaltet.

 

Fotos: Hötzelsperger – v. l. Clarissa von Reinhardt, Sprecherin der IG Chiemgauer Hundehalter, Bürgermeister Philipp Bernhofer und Jagdpächter Georg Fischbacher.

 

 

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