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Wallfahrtskapellen

Im achten Jahrhundert wurde auf der Fraueninsel das Kloster gegründet. Es folgte die Gründung des Augustiner-Chorherrenstifts um 1130 auf der Herreninsel. In den Jahrhunderten danach entstanden zahlreiche Kirchen und Kapellen, die in ihrer Anmut oder prunkvollen Ausgestaltung noch heute die Besucher in ihren Bann ziehen. Wer etwas abseits des Wegs genau hinschaut, findet überall faszinierende Kleinode - Wallfahrtskapellen oder -kirchen, in denen bis heute auf berührenden Votivtafeln von der Erhörung der Fürbitten und Gebete zu sehen und zu lesen ist. 

Wendelstein - Kircherl & Kapelle

1Wendelstein-AussichtenKLStolz trutzt das kleine Wendelsteinkircherl auf seinen 1738 Metern Höhe – auf einem Felsrücken rund hundert Meter unterhalb des Gipfels des Wendelsteins stehend, gilt sie als die höchstgelegene Kirche Deutschlands. Mit dem Bau wurde 1889 begonnen, zu einer Zeit, als die Zahnradbahn noch nicht existierte. Vorangetrieben wurde die Idee von Münchner Bergfreunden, allen voran dem Professor Max Kleiber, der dazu Geld in aller Welt sammelte. Ob der Unmut der damaligen Wirtin des Wendelsteinhauses darüber, „dass sie da droben das ganze Jahr über in keine Kirche komme", ihm den Ausschlag für den Bau der Kirche gab, ist nicht überliefert. Der fanatische Wendelsteinfreund Max Kleiber ließ es sich jedoch nicht nehmen, das vergoldete Turmkreuz...

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St. Maria-Magdalena auf dem Biber

lebeART Hydrangeas2012Das Wallfahrtskirchlein St. Maria-Magdalena auf dem Biber bei Brannenburg-Degerndorf ist ebenfalls auf einen Eremiten zurückzuführen. Er stellte während des Dreißigjährigen Krieges um 1630 in einer kleinen Bildnische eine Magdalenenplastik auf. Nur wenige Jahre später musste bereits aufgrund der vielen Wallfahrer eine Kapelle sowie eine Feldkanzel gebaut werden; 1734 wurde die hofartigen Anlage um die vier Toren erweitert, wie man sie auch heute noch bestaunen kann.

Schwarzlack bei Brannenburg

AlpenweltblindbildDie Wallfahrtskirche Schwarzlack bei Brannenburg entstand aus einer Klause, die der Eremit Georg Tanner 1659 hier errichtete und dabei ein Maria-Hilf-Bild aufstellte. Alsbald pilgerten immer mehr Wallfahrer zu dem Bild, so dass 1687 eine hölzerne und 1716 eine steinerne Kapelle gebaut wurde. Der Grundstein für die heutige spätbarocke Kirche wurde 1750 gelegt. Beeindruckend der Rokokoaltar mit dem Maria-Hilf-Bild, das dem berühmten Cranach-Motiv aus Innsbruck nachempfunden wurde. Viele Votivtafeln berichten auch hier von der Not, Verzweiflung sowie vom Trost und der Dankbarkeit vieler Gläubiger im Lauf der Jahrhunderte.

Petersberg bei Flintsbach

PetersbergKLSchon von Weitem prangt die auf 847 Metern Höhe gelegene Wallfahrtskirche Petersberg bei Flintsbach ins Land; es scheint ganz so, als kröne sie den Gipfel des Kleinen Madron. Gegründet wurde die romanische Klosterkirche St. Peter des ehemaligen Prioratskloster um 1130. Kurz vor Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Burg Falkenstein zerstört und das Kloster verwüstet. Zurück blieb nur ein einzelner Mönch, der sich als Seelsorger für die umliegenden Bergbauern bemühte. Der Name des Berges ist auf eine Legende zurückzuführen, nach der der Heilige Petrus von Italien kommend den Berg besteigen wollte. Auf halber Höhe begegnete ihm der Teufel, der den Berg als sein Eigen titulierte. Im Streit einigten sie sich darauf, dass der Berg dem gehören...

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Maria Empfängnis von Neubeuern

Neubeuern KircheKLDie am Marktplatz des bezaubernden Ortes Neubeuern stehende ehemalige Wallfahrtskapelle Maria Empfängnis stammt aus dem 15. Jahrhundert, ; der Turm bereits aus dem 13. Jahrhundert. Zu Aus dieser Zeit wird auch vom sogenannten „Glöckleinwunder" berichtet: Am Abend des heiligen Märtyrers Sebastian wurde des Nachts das laute Läuten einer Glocke vernommen - was die Bürger verwundert auf den Marktplatz lockte. Nachdem die Kirche aufgesperrt und nach dem Verursacher gesucht wurde, ward niemand gesehen, der die Glocken zum Klingen gebracht haben könnte. Noch immer hängt diese Gnadenglocke im Neubeuerner Turm; heute ist ihr Geläut einmal im Jahr zum Gnadenfest am vierten Fastensonntag zu vernehmen. In den folgenden Jahren ist immer wieder von...

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St. Nikolaus bei Übersee

St Nikolaus Übersee 2 KL GEschnAm Uferweg in Übersee, der hin zum Naturschutzgebiet des Tiroler-Achen-Deltas führt, findet sich nach rund einem halbstündigen Spaziergang eine kleine Kapelle, die dem Heiligen Nikolaus gewidmet ist. Erbaut wurde sie einst 1808 aus Holz. Nachdem ein Eisstoß sie 1846 zerstörte, errichtete man sie alsbald wieder neu, dieses Mal aus Stein. In ihr erinnern berührende Votivtafeln an die wunderbare Errettung in Seenot – so verließ Sebastian Jell 1879 während eines Sturms sein Boot in der Nähe der Kapelle und gelangte heil an Land, währenddessen seine Gefährten, die die Fahrt fortsetzten, den Tod fanden. Als Dank ließ er hier eine Tafel anbringen. Ebenso ergreifend das Schicksal einer Familie aus Altenmarkt, die in Seenot geriet und überlebte.

Rosa-Mystica-Kapelle von Schalchen

Schalchen Kapelle  innenIn Schalchen am Chiemsee bei Gstadt findet sich auf einer kleinen Anhöhe eine Privatkapelle, die die Wirtsleute des gleichnamigen Landgasthofs Ende des 20. Jahrhunderts als Dank für ihr erfolgreiches Leben erbauten. Gewidmet wurde die Rosa-Mystica-Kapelle der sogenannten Rosenmadonna, einer „Madonna mit den drei Rosen": Der Legende nach erschien einer einfachen Frau im oberitalienischen Fontanelle mehrfach im Zeitraum zwischen 1947 bis 1976 die Muttergottes. Bei der ersten Erscheinung begegnete sie der Italienerin mit drei Schwertern, die ihre Brust durchbohrten; hernach soll sie an dieser Stelle drei Rosen – eine rote, eine weiße und eine goldene - getragene haben. Die Madonnen-Darstellungen der Rosa Mystica werden nach den Angaben...

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Ölbergkapelle

ÖlbergkapelleKLAuf dem Weg von Sachrang Richtung Österreich findet der Interessierte unweit der Landesgrenze zu Tirol an einem bewaldeten Berghang stehend die barocke Ölbergkapelle Sachrang. Der Legende nach soll der Wormser Bischof Rupertus sie Anfang des achten Jahrhunderts gegründet haben. Belegt ist ihr Ursprung allerdings erst ab Ende des 17. Jahrhunderts, als 1665 ein Priester dort eine Klause errichtete. Sein Nachfolger stellte einen Altar davor auf; 1679 erlaubten es die Stiftspröbste von Herrenchiemsee schließlich, dort eine Messe abzuhalten. Die Kapelle in ihrer jetzigen Form stammt aus 1734. Das idyllische Kleinod besitzt im Inneren vier gesonderte Räume; einen mit zwei Geschossen, in dessen unterem Teil die Heilig-Grab-Kapelle mit Figuren...

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St. Florian nahe Wildenwart

1St.Florian mit GewölkKLSchon aus der Ferne sticht die kleine Wallfahrtskirche St. Florian hervor. Auf einer kleinen Anhöhe nahe Wildenwart, umgeben von saftigen Wiesen gelegen, eröffnet sich dem Besucher von hier aus ein bezaubernder Blick in die von Hügeln durchzogene Landschaft – eine Ansicht, die man von der Bank an der Kirchenmauer aus unbedingt einen Moment lang genießen sollte, um den Anmut der Natur und ihre Laute bewusst aufzunehmen und sich dann – innerlich ruhig und mit sich im Reinen - der Faszination des Kircheninneren hinzugeben. Man vermutet, dass die Kirche St. Florian im 15. Jahrhundert ihren Ursprung hat, als Gläubige die wenige Meter entfernt sprudelnde und als wunderkräftig geltende Quelle aufsuchten. Bereits 1528 wird ein „Stöcklein in sant...

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St. Bartholomäus in Guntersberg

AlpenweltblindbildDer Weg von Bad Endorf weiter nach Halfing führt über einen Abzweig Siegsdorf und dann nach Guntersberg. Inmitten von Wiesen und Feldern, eng an einem Bauernhaus gelegen, findet sich ein weiterer einzigartiger sakraler Bau: Die Kirche St. Bartholomäus stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Hier pilgerten einst die Wallfahrer zur im Hochaltar aufbewahrten Bartholomäus-Reliquie. Faszinierend die farblich fein abgestimmte Rankenmalerei der nahezu erhaltenen Fresken, die in herrlicher Eintracht zur spätgotischen Architektur steht.