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Wallfahrtskapellen

Im achten Jahrhundert wurde auf der Fraueninsel das Kloster gegründet. Es folgte die Gründung des Augustiner-Chorherrenstifts um 1130 auf der Herreninsel. In den Jahrhunderten danach entstanden zahlreiche Kirchen und Kapellen, die in ihrer Anmut oder prunkvollen Ausgestaltung noch heute die Besucher in ihren Bann ziehen. Wer etwas abseits des Wegs genau hinschaut, findet überall faszinierende Kleinode - Wallfahrtskapellen oder -kirchen, in denen bis heute auf berührenden Votivtafeln von der Erhörung der Fürbitten und Gebete zu sehen und zu lesen ist. 

Maria Himmelfahrt in Antwort

Antwort innen gesamtAuf der Fahrt vom Prien kommend in Richtung Bad Endorf gelangt man nach Antwort. In dessen Mitte stößt der Gast auf die von außen unscheinbare Filialkirche Maria Himmelfahrt, deren Pracht sich erst mit dem Betreten offenbart. Die älteste Kirchenrechnung datiert auf 1538. Dieser Bau wurde aber 1687 abgerissen und von dem heutigen Barockbau ersetzt. Im Inneren besticht die Kirche mit ihrer leichten, farbigen Rokokoausmalung, die 1747 von dem Österreicher Joseph Adam Mölk, der schon Maria Stern in Neukirchen ausstattete, stammt. In dem verehrten Gotteshaus ist vor allem das Gnadenbild im Rokokoschrein am linken Seitenaltar von Bedeutung, das die thronende Maria mit Kind zeigt. An den Langhauswänden finden sich viele antike Votivtafeln – die...

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Aussichtskapelle von Söllhuben

Aussichtskapelle Söllh innenBei Söllhuben findet sich ein weiteres sakrales Juwel. Die bezaubernde kleine Wallfahrtskapelle „Zur Schmerzhaften Muttergottes", exponiert auf 650 Metern hoch über Söllhuben im Schatten einer Linde gelegen, bietet einen prächtigen Panoramablick übers Rosenheimer Land, zum Simssee und zu den Chiemgauer Alpen, weshalb sie auch kurz „Aussichtskapelle" genannt wird. Ihren Namen hat das erstmals 1675 als Feldkapelle erwähnte Gotteshaus von ihrer beeindruckenden Pieta, die aufgrund eines Einbruchs privat verwahrt und dafür von einer schönen, aber schlichteren Figur ersetzt wird. Das ausdrucksstarke Original mit der vom Schwert durchbohrten Maria besticht in seiner Intensität. Erbaut wurde sie von ansässigen Bauern, die damit für ihr Überleben...

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Maria Stern in Ecking am Simssee

Maria Stern GesamtWer die Strecke zwischen Prien und Rosenheim entlang des Simssees kennt, dem fiel vielleicht schon einmal der Abzweig gleich bei Ecking zur Wallfahrtskirche Maria Stern auf. Allen, die ihm noch nie gefolgt sind, empfehlen wir, dies unbedingt zu tun. Beim Betreten der von außen eher schlicht anzusehenden Kirche offenbart sich dem Besucher ein beeindruckender Anblick, der ihn sogleich in den Bann zieht. Um die Entstehung der Kirche rankt sich eine Legende, nach der im nahen „Bärenholz" eine Kirche stand, die um 924 erstmals erwähnt wurde. Als diese neu gebaut werden sollte, verletzte sich ein Zimmermann und sein Blut tropfte auf am Boden liegende Holzspäne. Alsbald flogen Tauben herbei, die diese aufhoben, um sie just an der Stelle der...

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St. Nikolaus bei Inzell

AlpenweltblindbildVon Inzell nach Adlgaß fahrend geht es bald rechts des Weges nach Einsiedl ab. Hier findet der Interessierte nahe dem Bauernhof die kleine Kirche St. Nikolaus im Oberland. Sie wurde 1177 von Luitpold II Graf von Plain erbaut, der hier im nebenstehenden Hof als Eremit für seine Gräueltaten büßte. Auf Geheiß von Kaiser Barbarossa setzten seine Soldaten 1167 die Stadt Salzburg in Brand, die dabei beinahe ganz zerstört wurde. Mit dem Kirchenbann belegt, bereute er in der Einsamkeit des Hofes seine Tat, bis er um 1190 schließlich verstarb.

Schnappenkircherl bei Staudach

Schnappenkircherlwanderung 06 KLEinen spektakulären Ausblick sowie einen geruhsamen Aufenthalt verheißt das Schnappenkircherl bei Staudach. Markant am Nordwesthang des Hochgern auf 1.100 Meter gelegen, ist es von Weitem sichtbar und bietet dem Wanderer, der den steilen Weg hinauf erklimmt, eine sagenhafte Aussicht über die Region. Einst stand hier Mitte des 16. Jahrhunderts eine dem heiligen Wolfgang geweihte hölzerne Kirche mit Brunnen. Vor allem die Landbevölkerung wie Bauern, Holzknechte und Sennen verehrten den Heiligen und suchten hier Zuflucht und Hilfe in ihrer Not. Der Zustrom der Pilger nahm derart zu, dass ab 1637 mit dem Bau einer schlichten Bergkirche begonnen wurde; einzig der Zwiebelturm weist dabei auf die Zeit des Frühbarocks hin. Künstlerisch wertvoll...

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Maria Eck bei Siegsdorf

P1120708 Wallfahrtszugmaria eckKLMit der Wallfahrtskirche Maria Eck treffen wir auf eine im 17. Jahrhundert erbaute barocke Kirche, die auf einer Anhöhe in der Nähe von Siegsdorf etwas verborgen im Wald liegt. Als Wallfahrtsort ist sie seit Jahren weit über die Grenzen des Chiemgaus hinaus bekannt. Auf einem 882 Meter hohen Hügel gelegen, bietet sie von der Rückseite der Kirche aus einen imposanten Blick über den Chiemsee bis hin ins Rosenheimer Land, der einen innehalten lässt. Ihr Bau lässt sich auf wundersame Lichterscheinungen zurückführen, die – der Sage nach – von Holzknechten öfters an den Vorabenden hoher kirchlicher Marienfeste auf dem heutigen Kirchenhügel gesehen wurden. Bis dahin waren hier drei Alphöfe angesiedelt. Anfang des 17. Jahrhunderts erwarb das...

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Maria Klobenstein

KlobensteinKLFolgen wir im Achental der Straße weiter in Richtung Tirol, stoßen wir kurz nach der Landesgrenze auf die Wallfahrtskapelle „Maria Klobenstein". Zwischen ihr und dem urigen Wirtshaus – das ohne Strom typischen Hüttencharakter aufweist und ungewöhnlicherweise jenseits der Straße in der Tiefe einer Schlucht liegt – steht der „gekobene Stein". Um ihn rankt sich die Legende, dass eine alte Frau an dieser Stelle von einem herabstürzenden Felsbrocken bedroht war. In letzter Not rief sie die Muttergottes zu Hilfe, die sie erhörte, indem sie den Stein in der Mitte zerbrechen ließ – die Frau blieb unversehrt am Leben. Wenn auch nach heutiger Sicht der Felsbrocken Ende der letzten Eiszeit herabgestürzt sein und den schmalen Spalt zwischen dem...

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Streichenkapelle Schleching

AlpenweltblindbildFährt man im Achental in Richtung österreichische Grenze, weist kurz nach Schleching eine kleine Tafel den Weg links hinauf zum Bergrücken Streichen und seiner kleinen, überaus reizenden, auf 300 Metern über dem Achental liegenden Kirche St. Servatius. Der Name Streichen leitet sich von dem mittelalterlichen Strichen ab und bedeutet so viel wie Saumpfad oder Übergang. Bronzefunde belegen, dass dieser Weg schon in prähistorischer Zeit seine Bedeutung hatte. Vermutlich entstand die Streichenkirche im zwölften Jahrhundert als Burgkapelle zur Zeit der Streichenritter. Ihr Schutzpatron ist der zu den Eisheiligen gehörende St. Servatius. Der Kult um ihn gelangte zu der Zeit zu seinem Höhepunkt, wurde er doch angerufen, um Wettersegen und gute...

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Maria zu den sieben Linden, Raiten

1PilgerzugRaitenKLEntlang Ufer der Tiroler Achen verliefen einst die Handelswege nach Italien und Österreich, die beiderseits des Flusses von Burgen und Wachten geschützt wurden. Auf solch eine Burg lässt sich die kleine, auf einem bewaldeten Steilhügel über dem Dorf Raiten liegende Wallfahrtskapelle „Maria zu den sieben Linden" zurückführen. Im 12. Jahrhundert wurde sie als Burgkapelle der adligen Herren Raitene erbaut; noch immer zeugen einzelne Bauteile von diesem Ursprung. Später kamen romanische und gotische Stilelemente hinzu. Hinter dem frühbarocken, aus 1662 stammenden Hochaltar, der die kunstvolle Schnitzfigur der gekrönten Muttergottes mit dem Jesuskind auf einem Thron sitzend zeigt, verbergen sich spätgotische Wandmalereien aus 1440, wie sie...

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Marienkult

Maria-stern altar beschn KLHeute wird in den unzähligen Kirchen und Kapellen Oberbayern neben vielen Heiligen vor allem die Muttergottes verehrt. Entstanden ist dieser Kult während des Dreißigjährigen Krieges, als Kurfürst Max I ein Gelübde sprach. So wollte er ein „gottgefälliges Werk" errichten lassen, sollte München im Krieg verschont bleiben. Und in der Tat erfüllte sich der Wunsch - als Dank ließ der Kurfürst 1638 die Mariensäule aus Marmor errichten. Und so wacht Maria mit gekröntem Haupt, von Sternen umkränzt, - links das Zepter und rechts das Christuskind in der Hand - am Münchner Marktplatz vor dem Rathaus über das ihr treu ergebene Volk, die Bayern. Jahrhunderte später ließ sich Ludwig III während des Ersten Weltkrieges diesen göttlichen Schutz als...

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