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Maria Stern in Ecking am Simssee

Maria Stern GesamtWer die Strecke zwischen Prien und Rosenheim entlang des Simssees kennt, dem fiel vielleicht schon einmal der Abzweig gleich bei Ecking zur Wallfahrtskirche Maria Stern auf. Allen, die ihm noch nie gefolgt sind, empfehlen wir, dies unbedingt zu tun. Beim Betreten der von außen eher schlicht anzusehenden Kirche offenbart sich dem Besucher ein beeindruckender Anblick, der ihn sogleich in den Bann zieht. Um die Entstehung der Kirche rankt sich eine Legende, nach der im nahen „Bärenholz" eine Kirche stand, die um 924 erstmals erwähnt wurde. Als diese neu gebaut werden sollte, verletzte sich ein Zimmermann und sein Blut tropfte auf am Boden liegende Holzspäne. Alsbald flogen Tauben herbei, die diese aufhoben, um sie just an der Stelle der heutigen Kirche niederzulegen – was als Zeichen gedeutet wurde, den Neubau an diesem Platze vorzunehmen.
Faszinierend im Längshaus die an den Wänden platzierten Votivtafeln, die anschaulich von den heilbringenden Erhörungen ihrer Fürbitten berichten; die älteste stammt aus 1722. Prächtig das von dem Österreicher Joseph Adam Mölk ausgestattete Deckenfresko, dessen Motive Szenen aus dem Leben des tugendsamen Nepomuk erzählen. Vor allem aber lebt das Gotteshaus von der unbeschreiblichen Ausdruckskraft des Gnadenbildes „Maria Stern" in der Mitte des Hochaltars, das die Gottesmutter beseelt und demutsvoll zu Boden blickend und das Jesuskind als Fatschenkind dargestellt zeigt. Dessen kindlich weicher Blick strömt eine tiefe Weisheit und Güte aus; seine huldvoll ausgebreiteten Hände scheinen den Betrachter sogleich in seine Obhut zu nehmen. Das Gnadenbild war ursprünglich in der Riederinger Kirche untergebracht; 1710 wurde es feierlich nach Maria Stern überstellt, wo es im Laufe der Zeit zahlreiche Pilger anzog. 1730 führte dies zur prunkvollen Ausmalung durch den Wiener Hofmaler Joseph Adam Mölk und 1750 zu einem großzügigen Umbau mit barocker Ausgestaltung. Bei späteren baulichen Veränderungen soll auch das Gnadenbild um 1844 verfeinert worden sein: So ziert ab da ein Sternenkranz das Haupt der Maria, den sie vor 1840 – wie Votivtafeln zeigen - nicht besaß. Aus zuverlässigen Quellen heißt es, dass das Original-Gnadenbild gar in einem nahegelegenen Bauernhof gelandet sein soll. Fakt ist, dass auf dem Dachboden eines Pattinger Hofs ein aus 1700 stammendes Bild gefunden wurde, das dem Gnadenbild in beeindruckender Weise ähnelt. Die gläubigen Bauern verehren es bis heute als Altarbild in ihrer kleinen, privaten Gnadenkapelle St. Marien in Patting; Inschriften an den Wänden zeigen, dass auch dieses Gnadenbild von vielen Wallfahrern besucht wurde.

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