Alltagsplage Rückenschmerz - Sebastian Stemmler

logoDie meisten von uns kennen ihn – den Rückenschmerz. Laut Sebastian Stemmler, Therapieleiter der Klinik Medical Park Kronprinz in Prien, hätten rund 90 Prozent der Bevölkerung schon einmal unter ihm zu leiden gehabt. Sobald er anhaltend in einem Zeitraum von sechs bis acht Wochen auftrete, spreche man bereits von chronischem Rückenschmerz, erläuterte er dem interessierten Publikum.  Anschaulich demonstrierte er den Aufbau der Wirbelsäule und erklärte, dass die Schwingungen, die sie besitzt, der Stoßdämpfung beim Gehen diene. Besondere Schwachstellen seien die Übergänge zu den Hals-, Brust- und Lendenwirbeln sowie zum Kreuzbein. Zudem gebe es einen Domino-Effekt, der bewirke, dass, wenn ein Teil der Struktur geschwächt sei, sich dies auf andere Bereiche übertrage. Ursache von chronischem Rückenschmerz sei meist eine länger andauernde einseitige Belastung. Vor allem das Sitzen sei eine Herausforderung für die Bandscheiben. Zudem entstehe hier mit fortschreitendem Alter eine Höhenminderung. „Durch das Einsinken der Bandscheibe kommen sich die Wirbel näher und reiben aneinander. Anfangs lindert der umgebende Knorpel dies noch ein wenig, doch mit der Zeit nutze der sich ab“, informierte Stemmler. Die dann auftretenden Schmerzen setzten eine Folgekette in Kraft. Der Betroffene nehme eine Schonhaltung ein, die wiederum andere Bereiche belaste und dort beispielsweise aufgrund einer schlechten Durchblutung neue schmerzhafte Beschwerden hervorrufe. Diesen Kreislauf gelte es zu durchbrechen. „Bei den meisten Erkrankungen dieser Art ist Bewegung die erste Wahl in der Therapie“, erklärte Sebastian Stemmler. Lediglich bei Entzündungen sei Ruhe angesagt. Diese erkenne man einer Schwellung, Rötung oder Wärmebildung der schmerzenden Stelle; diagnostizieren könne man sie über ein Blutbild. Um nun den Zuhörer für zu Hause ein paar kleine, schnell durchzuführende Übungen mit auf den Weg zu geben, leitete Sebastian Stemmler die Anwesenden an, mitzuwirken. So sollten alle auf ihren Sitzen aufrecht sitzend etwas nach vorne rücken und - mit den Händen an den Leisten - das Becken sanft nach hinten und wieder nach vorne kippen lassen. Diese Übung könne man überall im Liegen, Stehen sowie Sitzen ausführen. So lange es schmerzfrei bleibe, könne der Radius beliebig erweitert werden. Eine andere Übung diente der Stabilisierung von Rumpf und Becken, dem Zentrum des Körpers, das wichtig für den Bewegungsapparat sei. Dafür sollte das Publikum die Hände auf seine Beckenknochen legen und die dazwischen liegenden Baumuskeln anspannen - einmal pro Stunde für die Dauer von zwei bis drei Atemzügen - und dann wieder loslassen. Zum Schluss seines Vortrages legte er seiner Zuhörerschaft noch sein Anliegen nahe: „Wichtig ist es, dass sie jeden Tag ein wenig für ihre Gesundheit tun, den der Körper lebt von der Bewegung – ihr Rücken wird es Ihnen danken.“