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Stress lass´ nach - Dr. Udo Böhm

logoWie man sich vor einer krank machenden Überforderung schützen kann

In unserer schnelllebigen Zeit sei Stress zwar ein Teil unseres Lebens, den wir bräuchten, der aber nicht überhandnehmen dürfe, referierte Dr. Udo Böhm, praktischer Arzt in Unterwössen, der neben seiner Kassenpraxis auch Präventionsmedizin im Rahmen einer Privatsprechstunde anbietet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe Stress zur größten Gesundheitsgefahr für das 21. Jahrhundert erklärt. Wichtig sei es, die Balance zwischen Ruhe und Anspannung zu finden. Sich über alle Maßen anzustrengen, sei kurzfristig möglich; erst bei längerer Dauer werde es belastend. Zu wenig Beanspruchung könne sich aber auch negativ auswirken, beispielsweise in Form von Arbeitslosigkeit. Man dürfe die Schuld für Stress nicht bei anderen suchen; man selbst sei verantwortlich, dass es einem gut gehe. Gefährlich werde es, wenn mehrere Dinge zusammenkämen. Wichtig zur Bewältigung von Stress sei die Persönlichkeit des Einzelnen. Das eigentliche Problem sei nicht die belastende Situation selbst, sondern wie wir mit ihr umgingen. Wir seien keine hilflosen Wesen, sondern könnten reagieren. Ob wir einen erhöhten Puls oder Bauchschmerzen bekämen, hinge mit unseren Erfahrungen und gelernten Verhaltensmustern zusammen, die unbewusst abgespeichert seien. Könne man die belastende Situation nicht reduzieren, drohten langfristig Beschwerden wie Verspannungen, Schlafstörungen, Diabetes, Magen-Darm- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen bis hin zu Tumoren. Laut einer Studie verdreifache chronischer Stress in Kombination mit Depressionen das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Als Folge einer andauernden psychischen Überlastung drohe auch ein Burn-out, ein Zustand der totalen Erschöpfung. Er trete häufig in Kombination mit einer Depression auf und sei nicht scharf von ihr zu trennen. Wichtig sei es, frühzeitig die Anzeichen zu erkennen und gegenzusteuern. Wenn bereits Symptome aufträten, benötige es ein halbes bis eineinhalb Jahre, bis man wieder vollständig genesen sei. Maßnahmen gegen Stress seien vor allem ein positiver Lebensstil sowie viel Bewegung. Auch die Ernährung sei wichtig. Man solle das Essen als Meditation und puren Genuss ganz bewusst erleben. Beim Sport dürfe man sich nicht überfordern, sondern tun, was Spaß mache. Insgesamt müsse man lernen, zu entschleunigen, etwas langsamer zu fahren oder zu gehen, auch einmal nein sagen zu können und zufrieden sein mit dem, was man habe. Denn wie bringe man einen Ballon zum Fliegen? Indem man Ballast abwerfe. Es könne durchaus sein, dass man dazu etwas verändern müsse – sei es den Arbeitsplatz oder auch den Partner zu wechseln. Empfehlenswert sei es, Hobbys zu pflegen. Zu singen, zu musizieren oder zu tanzen ließe den Stress vergessen. Man solle sich Zeit für sich selbst nehmen und gezielt entspannen, in der Natur oder mit Techniken wie dem autogenen Training, der progressiven Muskelrelaxation oder Meditationen. Und: Das allerbeste Mittel gegen Stress sei es immer noch, täglich eine Viertelstunde zu lachen – das schütze auch gegen einen Herzinfarkt, schloss er seinen informativen Vortrag.

 

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