„90 Prozent aller Herzinfarkte sind vorhersagbar - und damit vermeidbar“, begann Dr. Ulrich Hildebrandt, Chefarzt der Kardiologie der Priener Klinik St. Irmingard seinen Vortrag. Wie Studien immer wieder belegten, seien das Rauchen, Diabetes, zu hohes Gewicht sowie berufliche und private Belastungen Faktoren, die das Risiko um ein Veilfaches erhöhten. Auch sei belegt, dass 60 Prozent der Betroffenen nach einem Herzinfarkt unverändert weiter lebten. „Der Nachschub für die Herzchirurgie ist damit gesichert“, meinte Dr. Hildebrandt ironisch. Wir seien so jung wie unsere Gefäße. Gesundheit sei ein Kulturgut und die beste Naturheilkunde Ernährung und Bewegung. Es sei bewiesen, dass der Fitnessgrad erheblichen Einfluss auf die Lebenserwartung eines Menschen habe. Dabei sei vor allem das richtige Maß relevant; ein Zuviel bringe nicht mehr an Vorteil, ein Zuwenig schade dem Organismus. Je regelmäßiger man trainiere, umso mehr reduziere sich das Risiko. So reichten intensive 15 bis 20 Minuten täglich aus, um das System zu mobilisieren und das Durchschnittsalter von heute 75 Jahre um fünf weitere zu erhöhen. Daneben sei die Ernährung ein weiterer Baustein zur Gesunderhaltung. Die mediterrane Küche der Kreter mit viel Obst und Gemüse, viel Fisch und wenig Fleisch, kaum Salz und Alkohol sei vorbildlich. Auch das vegetative Gleichgewicht sei wichtig. Bekannt sei, dass alleinstehende Menschen mehr unter Bluthochdruck litten. Für eine hohe Entspannung sorgten vor allem sportliche Aktivitäten am Wasser. Um Menschen zu motivieren, die bislang eher weniger mit Sport zu tun gehabt hätten, sei in Zusammenarbeit mit ansässigen Partnern die Chiemsee-Fitwoche ins Leben gerufen worden. Hier könnten auch Ungeübte diverse Sportarten in der Gemeinschaft unter Anleitung von Profis ausprobieren. Wichtig sei, sich nicht zu überfordern, sondern es gelassen anzugehen.  „Gemeinsam in der Gruppe sich in unserer schönen Natur zu bewegen und Spaß zu haben, ist dabei das Ziel“, ergänzte Dr. Hildebrandt. Alles, was man zur Gesunderhaltung brauche, sei in diese Woche integriert. Man müsse einzig den inneren Schweinehund überwinden. „Treten Sie mit ihm in den Dialog, geben Sie ihm einen Namen – und holen Sie die Turnschuhe heraus“, ulkte der Chefarzt als Abschluss.